44 Exponate konnten Mitte August im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg bestaunt werden. Von der klassischen Vitrine über HiFi-Lowboard bis zum Camper-Küchenmodul – die Ausstellung war vielfältig und hielt einige Überraschungen bereit. Nicht zuletzt die fantasievollen Namen wie Flyer, LeBanc oder Speisen auf Reisen zeigen, dass bei der Erstellung des Meisterstücks neben technischem Können auch Kreativität gefragt ist.
Ein langer Weg zum Tischlermeisterstück
Die Ausstellung wurde feierlich eröffnet. In diesem Rahmen erhielten die Jungmeisterinnen und Jungmeister der beiden diesjährigen Abschlussklassen ihre Meisterbriefe. Der Weg zum perfekten Meisterstück ist lang und anspruchsvoll: Zunächst erarbeiten die jungen Handwerkerinnen und Handwerker Fertigungszeichnungen, erstellen Arbeitsablaufpläne und berechnen die Kosten. Während des Prozesses stehen Fachdozentinnen und –dozenten unterstützend zur Seite. Die eigentliche Fertigungszeit der Meisterstücke dauert im Durchschnitt etwa 180 Stunden, der gesamte Weg – von der ersten Idee bis hin zum fertigen Unikat – erstreckt sich über mehrere Monate.
Handwerkskunst und Herstellung im Fokus
Dr. Tulga Beyerle, die Direktorin des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg und selbst gelernte Tischlerin, würdigte die Leistungen der Handwerkerinnen und Handwerker in ihrem Grußwort bei der Eröffnung:
„Das Museum für Kunst und Gewerbe steckt mit seinem Namen das eigene Feld präzise ab: Es ist ein Museum der künstlerischen Gestaltung, aber auch immer eines der gewerblichen Herstellung. Gegründet wurde das MK&G 1877 in Zeiten der Verunsicherung durch die Industrialisierung: Das Handwerk verlor an Bedeutung, die serielle Fertigung wies keine besondere Qualität auf. Heute, fast 150 Jahre später, ist die Kultur der Massenproduktion zwar nicht verschwunden, doch auch das Handwerk erfährt erneut und zurecht eine hohe Anerkennung für Qualität und Nachhaltigkeit. [...]“
Mit diesen Worten unterstreicht Dr. Beyerle die Relevanz des Handwerks in unserer heutigen Zeit. Das MK&G bietet eine wichtige Plattform für Gestaltung und Herstellung. Durch die Präsentation der Tischlermeisterstücke wird nicht nur das Können der jungen Meisterinnen und Meister gewürdigt, sondern auch das Handwerk selbst gestärkt.
Nähere Informationen zur Tischlermeister-Schule des ELBCAMPUS erhalten Sie hier: Meistervorbereitung im Tischlerhandwerk
